Mercedes-Benz C180 Kompressor Unikat (W202) – Modifikationen – Exterieur – Kompressorumbau in verschiedenen Bauphasen – Phase 1

Last Updated on 17. Februar 2021 by spookie

Dieses Projekt war schlichtweg höllisch, anders kann man es nicht nennen. Man nannte es die ganze Zeit nur das Wahnsinnsprojekt, weil ein grosser Haufen von Wahnsinn nötig war, um es bis zum Ende durchzuziehen. Erworben habe ich diesen Kompressor samt einiger Anbauteile (welche aber kaum nutzbar waren) bereits 2004, gebraucht, durch einen blanken Zufall. Dadurch dass man immer das Problem hatte mit der TÜV Abnahme und das durchbringen durch die Abgasprüfung, hatte man es auf sich beruhen lassen, zwischenzeitlich weiterverkauft, wo aber der Deal platzte. Kurzum: entweder verschrotten oder es doch angehen. Im Nachhinein denke ich mir auch: es wäre einfacher gewesen einen anderen Wagen zu kaufen und zu schlachten, als diese ewige Odysee zu ertragen. Finanziell ist es ein riesiger Batzen geworden, bei weitem mehr als geplant war. Nachmachen wird es mir sicherlich keiner, aber damit wurde bewiesen, was man aus dem bekannten Zäh-180 noch rausholen kann, wenn man entsprechende Mittel und Technik investiert.

Wir haben alleine 9 Monate komplett verloren, weil die erste angedachte freie Motorsteuerung VEMS niemals so funktionierte wie es vom Hersteller in Schweden gesagt wurde. Man wurde eigentlich vollkommen veräppelt und der Support der Firma ist gelinde gesagt eine absolute Katastrophe. Deswegen ging man im Sommer 2008 zu einer Alternative über und fand eine Firma, die die nun verbaute Steuerung KMS bedienen und programmieren kann. Aber auch diese Firma ging irgendwann am Stock, kam nicht mehr weiter, die Stunden und Stunden auf dem Rollenprüfstand gingen ins unermessliche. So ein Wagen muss ja alles erst einmal lernen. Die Steuerung weiss ja nie was sie tun soll.

Erschwerend kommt hinzu: das Einbeziehen meiner geliebten Automatik benötigte schon jede Menge Zeit, weit mehr als es bei einem Schaltwagen gewesen wäre. Schlussendlich wurde sie aber durch diverse Modifikationen ins Laufen gebracht, wenngleich die originale die neue Leistung nicht verkraften würde. So wurde ein 16V Automatikgetriebe eingesetzt, der Zug mehrmals geändert, usw.

Es sind so viele Dinge geändert und wieder verworfen worden, dass man da keine vollwertige Liste mehr angeben kann, das ist das Problem. Ich versuche nun aber auf der folgenden dennoch die wichtigen Dinge zu zeigen, was nötig war.

Die Leistung steht momentan auf einem Punkt, wo der Motor leben soll und nicht das Maximale von Anfang an rauszuholen, das ist mir sehr wichtig. Da ist noch einiges mehr drin, aber nach den vielen Monaten wo man Rückschläge bekam, will man nunauf Nummer sicher gehen und er soll sich erstmal in meinem Alltag beweisen, was er in dieser Woche schon sehr gut bewiesen hat. Eine genaue PS Zahl wird dennoch nicht genannt, aber es reicht um dickere Autos problemlos zu Ärgern. Auch der Durchzug macht Spass und der TopSpeed wird ohne ein Rucken erreicht, der Zeiger wandert immer in derselben Geschwindigkeit. Wir beginnen mit einer Leistung von ca. 175 PS und 224 NM, das ganze wird dann nach und nach angehoben. Klar unken nun schon einige warum den Aufwand, den ein 230K übertrifft und auch wesentlich mehr Drehmoment hat. Gelacht wird aber am Schluss und das bleibt dann mein persönliches Geheimnis, was er wirklich laufen wird. Hier bitte ich von Fragen abzusehen, es wird nicht verraten. Lasst Euch aber gesagt sein: das Potenzial ist sehr hoch.


Hier nun eine Auflistung von geänderten Teilen:

  • Originale PMS Motorsteuerung gegen frei programmierbare Motorsteuerung von KMS getauscht. Das umfasste über 70 Stunden auf dem Rollenprüfstand für die Programmierung und Abstimmung wie bei einem neuen Modell der Hersteller. Zahlreiche Strassentests wurden durchgeführt, Warm- und Kaltstarts getestet. Vor allem die Kaltstarts sind sehr feinfühlig zu behandeln. Das Steuergerät wurde in die Halterung montiert, wo beim Mopf die HFM-Elektronik sitzt, beim Vormopf befand sich die PMS Steuerung unter dem Wischwasserkasten.
  • KMS Steuerung benötigte noch einen MAP-Sensor für den Kompressorumbau.
  • Originaler Gaszug wurde gegen einen speziell angefertigten getauscht.
  • Die bei meinem Motor stehende Drosselklappe wurde aus Platzgründen in die horizontale gelegt.
  • Es wurden diverse Zündkerzen Modelle durchprobiert und nach vielen erfolglosen und erfolgreichen Tests wurden nun die folgenden verwendet, welche für die Temperatur am besten passen: Bosch FSDPOR 0,6
  • Der verwendete Keilriemen ist länger als in den Serien-Kompressorversionen und hat eine Länge von 2,46m, was im Industriebereich zum Glück bestellbar ist. Typ: PK2460, Hersteller: Continental
  • Verbaut wurden ebenfalls grössere Einspritzdüsen, da die Seriendüsen viel zu klein sind.
  • Zusätzliche Sicherungen wurden nahe des originalen Sicherungskastens verbaut für die neue KMS Steuerung, dazu wurden die Standheizungs-Sicherungen mit übernommen damit es sauber aussieht.
  • Eine moderne Bosch Zündspule ersetzt meine alten beiden originalen Zündspulen, welche beide völlig abgebrannt waren.
  • Triggerrad wurde aus Stahl extra angefertigt und nochmals angepasst für optimalen Lauf.
  • Ansauglufttemperaturfühler wurde versetzt.
  • Leerlaufsteller hat wegen Problemen einen eigenen kleinen K&N Luftfilter bekommen, ist funktional und sieht gut aus. – Update 17.12.2009: Wurde wieder entfernt, da der externe Leerlaufsteller nicht mehr benötigt wird durch eine erneute Softwareanpassung auf dem Prüfstand.
  • Das originale Automatikgetriebe hatte ohnehin einen leichten Schuss beim Wandler, es wurde gegen ein Automatikgetriebe TYP 722.417 aus einem 190E 2.5-16 gewechselt. Dieses musste noch von den Steuerdrücken her angepasst werden. Weiterhin musste eine Signalleitung geändert werden, da das Getriebe das originale Motorsteuergerät sucht, um durch kurze Zündunterbrechung sauber schalten zu können. Das ganze ist nicht perfekt wie ab Werk, schaltet aber merklich schneller wie früher, nur der 4. Gang macht noch ein Geräusch, was aber zu vernachlässigen ist.
  • Originaler Wischwasserkasten wurde aus Platzgründen gegen einen Alu-Behälter der Hydraulikfahrwerke der alten 190er getauscht, der Sensor für den Wischwasserstand wurde übernommen, es ist bei 2 Pumpen geblieben.
  • Originaler Krümmer gegen Supersprint Fächerkrümmer getauscht, für den optimalen Abgaslauf.
  • Originaler Mitteltopf gegen einen Edelstahltopf getauscht für besseren Durchlass und Soundanpassung.
  • Originaler C180 Kat gegen einen Rennkat getauscht, Abgaswerte sind erhalten geblieben.
  • 98 oder 100 Octan als Sprit, dazu wie bisher 10W40 oder 5W40 Motorenöl.
  • Update 17.12.2009: Lambdacontroller und Breitbandlambdasonde wurde im Zuge weiterer Arbeiten eingesetzt zur Spritoptimierung
  • Update 17.12.2009: Der Ladeluftschlauch ist nach zweimaligem Reissen gegen eine Metallkonstruktion getauscht worden, angeschlossen mit Samco Rohren. Das ganze wurde nun auch obenrum geführt, nicht wie vorher bei dem Schlauch, der rausging, unter dem Lader durch und hinten wieder rein. Das ist momentan nicht schön aber funktioniell, aus dem Grund gibt es kein aktuelles Foto dazu.
  • Update 17.12.2009: Das Distanzstück hinter der Kompressorscheibe wurde nachgewuchtet, weil eine minimale Unwucht den Riemen hat Versetzen lassen.
  • Update 17.12.2009: Nochmalige Anpassung des Kaltlaufs, um eine ruhige Drehzahl zu bekommen.

Bei dem Video sieht man einen Zwischenstand, ziemlich an Anfang des ganzen. Blanke Entwicklungsarbeit.

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